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Orgelneubau: Eine Chronik in vielen Bildern

Hier finden Sie Bilder aus der Bau- und Intonierungsphase der neuen Klais-Orgel in der St. Matthäuskirche Erlangen vom Baubeginn im März 2021 bis zur Orgelabnahme am 1. Juli 2021.

 

 

 

Unsere Kirche wird zur Baustelle

Am Montag, 8. März 2021 ist es soweit: der erste Lastzug aus Bonn mit Teilen der Orgel, u. a. dem Spieltisch, trifft an der St. Matthäuskirche in Erlangen ein, ebenso ein vierköpfiges Team von Orgelbauern der Firma Klais unter der Leitung von Dominik Haubrichs. Viele helfende Hände wirken am Nachmittag mit beim Abladen der Kisten und Kartons und die Kirche verwandelt sich in eine Orgelbauwerkstatt.

Das Kirchenschiff dient vorübergehend als großes Lager. Auf den Bänken liegen die verschiedensten Komponenten der neuen Orgel, im Vordergrund beispielsweise Teile der Windkanäle, die später die einzelnen Windladen mit Luft versorgen werden.

Rund um Altar und Taufstein, die mit Folie verpackt wurden, steht Werkzeug - u. a. eine Kreissäge - und Teile des Gehäuserahmens. Im Chorraum erkennt man zwei Gerüsttürme. Um Pfeifen und andere Teile nach oben zu befördern, war im Vorfeld eine Hebevorrichtung gebaut worden: An zwei Trägern, die einerseits jeweils auf einem der beiden Gerüsttürme, andererseits auf zwei Konsolen, die an der Kirchenwand angebracht wurden, aufliegen, befinden sich zwei Laufkatzen. Mittels zweier Motoren kann das Material nach oben gezogen werden.

Die Orgel wird aus drei Ebenen bestehen: Das "Parterre", wo sich Gebläsemotor, Balganlage, Spieltisch und Elektroverteilung befinden, sowie die erste und die zweite Etage, wo der Großteil der Pfeifen der vier Werke auf den entsprechenden Windladen montiert werden wird.

Infoposter in Brauthalle

In der Brauthalle befinden sich zwei Informationsposter zum Orgelbau und der Firma Klais. Wenn Sie einen Blick aus der Ferne auf die Baustelle werfen wollen: Herzlich willkommen. Es ist schon beeindruckend, was Dominik Haubrichs (hier im Gespräch mit Susanne Hartwich-Düfel) mit seinem Team leistet.

Herr Haubrichs ist seit dem Jahr 2000 bei der Firma Klais. Er ist Orgelbauer, Intonateur und Organist.

Schweres Gerät auf schwachen Platten

Wo gehobelt wird, fallen Späne: Nachdem der Gabelstapler erfolgreich den neuen Spieltisch vom Lastwagen gehoben und an der Kirchentür abgeladen hat, graben sich die kleinen Räder in den weichen Unterbau des Pflasters auf dem Kirchenvorplatz. Etliche Platten geben nach und brechen. Eine weitere Baustelle...

Das "Parterre" der Orgel entsteht

Der Blick durch das Gerüst ins Kirchenschiff eröffnet ganz neue Perspektiven: Im Mittelgang befinden sich Pfeifen des Registers Untersatz 32', der tiefsten Töne der Orgel.

Auf dem neuen Parkettboden wird der Rahmen ausgelegt und das Parterre der Orgel entsteht. Im Vordergrund erkennt man den Haken der Hebevorrichtung.

Detailimpressionen

Unterschiedlichste Teile machen eine Orgel aus - im Uhrzeigersinn: Wellenbretter, Spieltisch von hinten, Zimbelstern, Blick in das "Parterre" der Orgel mit Windversorgung/Balganlage, im Vordergrund farbenfrohe Gurte für die Hebevorrichtung

Nach der ersten Arbeitswoche

Nach der ersten Woche des Orgeleinbaus schlägt einem beim Betreten der St. Matthäuskirche der angenehme Duft nach Holz entgegen. Völlig neu zeigt sich der Chorraum: das "Parterre" der Orgel steht, der Gebläsemotor und Teile der Balganlage sind eingezogen und das erste Stockwerk ist in Angriff genommen. Es bieten sich interessante Durchblicke. Das wunderbare Eichenholz verführt zur Berührung.

Orgelneubau - die zweite Woche

In der zweite Wochen des Orgelneubaus entsteht das zweite Stockwerk der Orgel. Dank der Hebevorrichtung können Pfeifen und Gehäuseteile an den farbenfrohen Befestigungsgurten behutsam nach oben gezogen werden.

Im Parterre der Orgel erkennt man Teile der Balganlage und Windkanäle sowie den Schaltschrank im Hintergrund.

Das nächste Bild erlaubt einen Blick in den ersten Stock der Orgel an die Stelle, wo später die Pfeifen des tiefsten Pedalregisters, Untersatz 32', eingebaut werden.

Die Detailbilder zeigen Umlenkelemente für die Abstrakten und Elemente des Gehäuserahmens.

Einbau der ersten Pfeifen

Die erste Pfeife wird eingebaut
Untersatz 32': Pfeifen mit großem Querschnitt...
... und die zugehörigen Spunde
Weitere, kleinere Pfeifen des Registers

Die Orgelbauer sind unermüdlich im Einsatz, sogar am Samstag: am 20. März, kurz nach 16:00 Uhr wird die erste Pfeife eingebaut. Sie gehört zum tiefsten Register, dem Untersatz 32', einem gedackten Register, d. h. jede Pfeife wird mit einem "Deckel", dem sog. Spund versehen. Sie sind Teil des Pedalwerks und finden ihren Platz im rechten Teil der Orgel im ersten Stockwerk auf der entsprechenden Windlade.

Im Vergleich mit der Sakristeitür sieht man, welch großen Querschnitt die Pfeifen haben. Die zugehörigen Spunde liegen auf den Treppenstufen.

Bei den kleineren Pfeifen stecken die Spunde bereits in den Pfeifen.

Der Wind

Die Windkanäle

Man erkennt die Windkanäle, die sowohl horizontal als auch vertikal geführt werden. In der Mitte ein Teil der Balganlage noch ohne Deckel.

 

 

 

 

 

 

Rechts im Bild die geräuschdämmende Einhausung des Gebläsemotors.

 

 

 

 

 

 

Rollventile für die Druckregelung in der Balganlage.

Nach der zweiten Arbeitswoche

Am Ende der zweiten Woche des Orgelaufbaus steht das zweite Stockwerk unserer neuen Orgel. Man erkennt links den Schwellkasten, wenn auch die Lamellen noch fehlen. Während sich im "Parterre" der Orgel die Windversorgung, der Spieltisch und der Schaltschrank befinden, werden die Pfeifen auf den Windladen in den beiden oberen Stockwerken Platz finden.

Der Gebläsemotor ist geräuschdämmend eingehaust worden und Windkanäle und Windladen wurden montiert. Überall in der Kirche befinden sich gut beschriftete Kisten. In ihnen verbergen sich Pfeifen, Teile des Prospekts oder etliche Tütchen, die z. B. Anpassungselemente für die Abstrakten enthalten. Sie lassen ahnen, wieviel Detailarbeit noch folgen wird.

Es bewegt sich doch: das Schwellwerk

Das Schwellwerk befindet sich links im zweiten Stockwerk der Orgel. Man kann den Schwellkasten gut von der Brauthalle aus sehen - übrigens auch die große Kreissäge samt Staubabsaugvorrichtung vor dem in Folie verpackten Altar.

Je nachdem, ob der Ton der Orgelpfeifen, die sich im Inneren befinden, laut oder leise erklingen soll, werden die Lamellen geöffnet oder geschlossen. Am Dienstag, 23. März 2021, sind sie montiert und die Bewegung der Klappen kann überprüft werden. Man erkennt bereits einige Holzpfeifen im Schwellwerk, aber es werden dort noch viele weitere Pfeifen montiert werden.

Der Spieltisch ist da!

Am Mittwoch, 24. März 2021, wurde der Spieltisch an Ort und Stelle gehievt. Das war keine ganz leichte Aufgabe, denn der Spieltisch, an dem die Kantorin sitzen und die vielen tausend Pfeifen erklingen lassen wird, wiegt samt Innenleben 450 kg. Darüber wurde bereits die erste Leiste des alten denkmalgeschützten Prospekts angebracht. Außerdem erkennt man links vom Spieltisch die weiße Rückseite des Schaltschranks, in dem sich umfangreiche Elektrik und Elektronik befindet. 

Baufortschritt am "Wind"

Der Motor ist eingebaut, die Windkanäle werden mit Lammleder abgedichtet.

Eine neue Lieferung

Am Donnerstag, 25.03. 2021, kommt ein Lastwagen mit den Designelementen, welche, sobald sie installiert sind, die Orgel verbergen, damit der alte Prospekt beeindrucken kann.

Eindrücke aus dem Inneren der Orgel

In die Orgel kann man eintreten wie in ein kleines Haus innerhalb der Kirche: Durch eine kleine Tür betritt man den untersten Raum, wo sich die Windversorgung, der Schaltschrank und der Spieltisch befinden. Es ist ziemlich dunkel, aber später wird es hier auch eine Beleuchtung geben. Der Spieltisch kann von hinten bzw. innen betrachtet werden.

 

 

 

 

 

Im ersten Stockwerk ist es viel lichter, denn noch sind längst nicht alle Pfeifen eingebaut.

Ein Wellenbrett hängt hier an der vorgesehenen Position.

 

 

 

 

Man erkennt rechts im Bild eine Windlade, auf der später die Pfeifen stehen werden, und im Hintergrund den Aufgang zum zweiten Stock. Auch dort werden viele Pfeifen auf ihren Windladen stehen.

Die Bilder entstanden am Samstag vor Palmsonntag.

Die Arbeiten an der Orgel gehen emsig weiter. Im Moment wird unter anderem der alte Prospekt, also das, was wir von unserer alten Orgel kennen, wieder angebracht.

Die Prospektpfeifen stehen - sehen Sie selbst nach!

Mittlerweile sind die Prospektpfeifen vollständig eingebaut, nächste Woche kommt eine weitere Lieferung Pfeifen aus Bonn.

Große Pfeifen

Bis zu fünf Männer mussten mitanpacken, damit die größten Pfeifen in die Kirche kamen....

Alles gut sortiert und manches wartet noch auf das Auspacken...

Diese Kiste ist bald leer!

Die Kiste der Abstrakten für Erlangen zeigt einen fortschreitenden Materialverbrauch, d. h. die Arbeiten zur Fertigstellung gehen voran. 

Feinarbeiten im Hintergrund

Damit der vom Spieltisch aus angespielten Ton durch die entsprechende Pfeife in der Orgel erklingen kann, braucht es mehrere exakte Verbindungen. Zu sehen sind jetzt die Arbeiten am Spieltisch, also vorne an der Orgel. Im Inneren der Orgel wurden weitere Abstrakten eingebaut und Verbindungen geschaffen. Das ist hochkonzentrierte Handarbeit, über viele Jahre aufgebaute Fingerfertigkeit. 

Verbindungen, Verbindungen

Pfeifenparade - das Intonieren ist in vollem Gange

Andreas Saage, Orgelbauer, Tonal Director, Intonateur, Organist (im Bild rechts neben Dominik Haubrichs) und Bernd Reinartz, Orgelbauer und Intonateur (noch ohne Bild) sind mitten in der Intonation.

Jede Pfeife will intoniert werden, von der "vox humana" bis zum "holzgedackt". Jetzt wird der Klang der neuen Orgel zum Leben erweckt! Die "Pfeifenparade", d. h. die Pfeifen, die sich in den Kirchenbänken befinden und darauf warten, eingebaut zu werden, wird nach und nach kleiner, dafür die Orgel immer vollständiger.

Die ersten Register sind schon zu hören!

 
 

Intonationshilfen: Intonierlade oder "Pfeifenkindergarten"

Orgelabnahme

Am 1. Juli 2021 fand pünktlich die Orgelabnahme statt. Der zuständige Sachverständie Martin Schiffel war - wie alle Anwesenden - begeistert! Ein rundum gelungenes Werk mit einer großen Bandbreite an spielerischen Möglichkeiten ist entstanden. Mit charakteristischen Registern, ausgewogen und brilliant....

 

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